In 10 Schritten Dein Start-Up Gründen
Ein Start-Up zu gründen ist meistens ein absolut chaotisches Unterfangen.
Statt linear verläuft die Gründungsphase wie eine Achterbahn. Ein ständiges Auf und Ab mit vielen Momenten, bei denen man einfach nur noch aussteigen will. „Wie gründe ich ein Start-Up“ ist deswegen nicht gerade eine Frage mit einer einzigen, universellen Antwort. Aber einen Leitfaden können wir dir geben! Heute bekommst du eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du von deinem ersten Interesse am Unternehmertum selbst zum Unternehmer wirst.
Legen wir los!
Schritt 1: Der Gründer-Selbstcheck – Besitzt du diese typischen 5 Gründer-Eigenschaften?
Gründer haben bestimmte Eigenschaften, die sie von anderen Personen unterscheiden. Ansonsten wären sie niemals den Weg der Selbstständigkeit gegangen oder hätten diesen erfolgreich absolviert.
Grundsätzlich besitzen Gründer vor allem folgende Eigenschaften:
- Hohe Leistungsbereitschaft
- Risikobereitschaft
- Hohe Belastbarkeit
- Fähigkeit, Menschen zu motivieren
- Kreatives Denken (“Out of the Box”)
Wie sieht es bei dir aus? Keine Sorge. Du musst nicht „der perfekte Gründer“ sein, um ein Start-Up erfolgreich zu machen. Es sind ja gerade die Andersdenkenden, die Unikate, die sich den Weg des Gründers trauen – und meistern. Solange du deine Stärken und Schwächen kennst und an ihnen arbeitest, steht dir nichts im Weg.
Noch eine gute Nachricht: Persönlichkeitsmerkmale sind nicht ausschließlich angeboren – du kannst sie entwickeln und ausbauen. Kreativität ist beispielsweise nur ein Muskel. Wenn du ihn häufig trainierst, werden dir immer bessere Ideen einfallen. Zur Gründerpersönlichkeit gehört natürlich noch mehr: Beispielsweise breites Wissen sowie Fachwissen in der Branche, in die du hineingehen willst. Um eine Existenzgründung zu wagen, müssen natürlich noch andere Faktoren stimmen.
Schritt 2: Start-Up Ideen finden – und sich für „die eine“ entscheiden!
Nur selten entwickelt jemand etwas gänzlich Neues. Die meisten Start-Up Ideen entspringen aus schon bestehenden Geschäftsmodellen, mit dem Unterschied, dass sie etwas besser machen als ihre Wettbewerber oder sich auf eine Nische konzentrieren.
Du musst das Rad also nicht neu erfinden, sondern nur runder machen. (Oder günstiger.) Doch die perfekte Geschäftsidee wird sich dir niemals auf dem Silbertablett präsentieren. Du musst sie aktiv suchen, bis sie plötzlich, wie aus dem Nichts, auftaucht.
Wie funktioniert das?
Am besten über eine Ideenliste. Start-Up Ideen entwickeln ist wie ein Muskel: Du kannst es trainieren. Wenn du jeden Tag 10 Ideen sammelst, wirst du mit der Zeit immer bessere finden. Und wer weiß… Vielleicht musst du über 1.000 Ideen stolpern, bis du die richtige für dein Start-Up findest.
Am besten sammelst du Ideen „im Vorbeigehen“. Wenn dir während deines normalen Tages etwas auffällt, was sich verbessern lässt, schreib es auf. Jedes Problem, welches du erkennst, birgt in sich eine Lösung, auf die dein Start-Up aufbauen kann. Perfektioniere aber die Ideen-Suche nicht. Denn viel wichtiger und schwieriger als die perfekte Start-Up Idee zu finden – ist die Umsetzung dieser Idee.
Letztlich entscheidet sowieso immer der Markt, ob deine Idee etwas taugt.
Schritt 3: Start-Up Businessmodelle: So machst du deine Geschäftsidee marktfähig
Jede Geschäftsidee ist nur ein Gedanke ohne Realität. Deswegen folgt auf die Ideenfindung immer ein marktfähiges Konzept, welches deiner Idee Hand und Form gibt. Ob Dienstleistung oder Produkt, Abo-Modell oder Einmalpreis, Luxus oder Masse – jetzt wird es spezifisch.
Mit diesen Businessmodellen kannst du deiner Idee eine Form geben. Gerade am Anfang empfehlen wir das Business Model Canvas (eines der beliebtesten Modelle).
Schritt 4: Alles steht und fällt mit dem Gründerteam
Nicht umsonst ist für viele Investoren das Gründerteam deutlich wichtiger als die Geschäftsidee. Denn Ideen hat jeder – die Umsetzung ist entscheidend. Und dafür brauchst du ein gutes Team.
Wenn du dein Team zusammenstellst, solltest du darauf achten, dass sich eure Fähigkeiten mehr ergänzen als überschneiden. Es bringt nichts, 4 BWL-Studenten im Team zu haben, wenn niemand eine Website bauen oder gut verkaufen kann. Bestenfalls kennt sich einer mit BWL aus, einer mit der Technik, einer mit dem Verkauf und einer mit der kreativen Arbeit (Webdesign und gute Texte). Letzteres ist aber nicht unbedingt erforderlich, da eine Horde Freelancer in diesem Bereich nach Aufträgen suchen.
Letztlich muss es vor allem zwischenmenschlich funktionieren. Ein Start-Up ist wie eine Ehe, mit den Gründungsmitgliedern als Lebenspartner.
Schritt 5: Kenne deinen Markt wie deine eigene Westentasche (Markt- und Wettbewerbsanalyse)
Dein Unternehmen ist kein Silo, sondern schwimmt mit allen anderen zusammen im großen Haifischbecken. Deswegen solltest du deinen eigenen Markt wie deine Westentasche kennen. Eine Markt- und Wettbewerbsanalyse ist also immer angesagt.
Du solltest darauf achten, dass du natürlich nicht gegen zu starken Wettbewerb kämpfst. Keinen einzigen Konkurrenten zu haben ist allerdings auch kein gutes Zeichen, denn dann scheint irgendetwas faul zu sein. Kein Marktinteresse oder zu große Umsetzungs-Hürden sind wahrscheinlich. Weil du immer gegen Wettbewerb kämpfst, solltest du die Antwort auf die Frage „Warum sind wir einzigartig?“ glasklar kennen.
Schritt 6: Businessplan erstellen – Ja oder Nein?
Bei der Frage, ob du einen Businessplan erstellen solltest, scheiden sich die Geister. Manche freuen sich über einen Businessplan, weil er ihnen Sicherheit gibt und als hervorragendes Planungstool verwendet werden kann – andere blockiert er nur an einer schnellen Umsetzung.
Die größte Kritik an der Erstellung eines Businessplans ist, dass er sowieso nächste Woche wieder veraltet ist. Ob du einen Businessplan erstellst oder nicht, hängt von deiner individuellen Vorliebe ab. Wenn du dich allerdings um Investoren bemühst, kommst du an einem Businessplan nicht vorbei.
Schritt 7: Teste deine Geschäftsidee auf Herz und Nieren (ohne viel Geld zu verlieren.)
Der Vorteil von Start-Ups im Markt? Schnelle Anpassungsfähigkeit. Genau diesen Vorteil musst du ausnutzen. Die dazugehörige Methode heißt „Lean-Startup“ und wird nahezu immer verwendet. Die Grundidee der Lean-Start-Up Methode ist, ein „Minimal Viable Product“ zu erschaffen: Also ein minimal funktionsfähiges Produkt (oder Dienstleistung), welches man am Markt testen kann.
Der Vorteil der Lean-Startup-Methode ist, mit minimalen Ressourcen so schnell wie möglich Feedback zu sammeln. Wenn man bedenkt, dass gerade am Anfang die Richtung noch unklar ist und man seine Geschäftsidee laufend anpassen muss, ist es eine geniale Art und Weise, mit seiner Geschäftsidee in den Markt zu starten.
Schritt 8: Die passende Rechtsform für dein Startup
Jedes Unternehmen braucht eine rechtliche Struktur. Für Start-Ups ist die GmbH gängig. Sobald du Investoren für die Umsetzung deiner Idee benötigst, empfiehlt sich die Aktiengesellschaft (AG). Wenn du alleine agierst, kann auch eine Einzelfirma passen. Da die Rechtsform grossen Einfluss auf dein Start-Up haben kann, empfiehlt es sich, diese gut zu überlegen und sich auch bei einer Start-Up Organisation oder einem Anwalt beraten zu lassen.
Schritt 9: Start-Up Investoren suchen, und finden
Klassische Start-Ups unterlaufen verschiedene Investorenzyklen: Von der Seed-Runde über Series A, B, C bis zum eventuellen IPO (Börsengang). Am schwierigsten sind meist die ersten Phasen, den hier haben die Investoren noch die größte Auswahl und die geringste Erfolgswahrscheinlichkeit. Jede Phase hat aber seine eigenen Probleme und Tücken.
Wie du Investoren findest? Bestenfalls findest du Investoren in deinem eigenen Netzwerk (doch nicht viele starten mit solch Vitamin B ihre Start-Up Karriere). Auf Pitching-Events, Gründertreffen und anderen Veranstaltungen ist deswegen Networking angesagt.
Eine immer beliebter werdende Alternative ist das Bootstrapping, bei dem du als Gründer dein Start-Up aus deinen eigenen Umsätzen finanzierst. Dadurch machst du dich nicht abhängig von Geldgebern und bekommst laufend „Proof of Concept“ – doch manche Geschäftsideen lassen sich mit geringen finanziellen Mitteln gar nicht umsetzen. Auch dauert bei einem Bootstrapping Start-Up alles viel länger, da immer erst das Geld verdient werden muss, bevor damit dein Start-Up weiter ausgebaut werden kann.
Schritt 10: Weitermachen oder Pivot?
Läuft dein Start-Up, oder musst du an manchen Stellschrauben noch drehen? Es ist nicht unüblich, auch häufiger mal den Unternehmenskurs zu wechseln. Die Neuausrichtung eines Unternehmens heißt Pivot – und auch wenn er wehtut, macht er häufig Sinn.
Es bringt ja nichts, einen laufenden Zug voll gegen die Wand zu fahren – nur weil er schon läuft. Grundsätzlich gilt: Ein Start-Up zu gründen und zu entwickeln ist ein ständiger Anpassungsprozess. Durch Feedback verbesserst du dein Start-Up über die Zeit und kannst es wettbewerbsfähiger machen. Nur über diesen Verbesserungszyklus hat dein Start-Up überhaupt eine Chance auf Erfolg.
Fazit
Jeder weiß es: Ein Start-Up zu gründen ist nicht einfach. Doch wenn du die Tücken der Existenzgründung kennst, kannst du viele davon ausschalten, bevor sie dich einholen.
Vor allem bei der Zusammenstellung des Teams solltest du vorsichtig sein und möglicherweise jemand unbekannten suchen, der nicht in deinem unmittelbaren Freundeskreis lebt. Besteht das Team nur aus kreativen Bastlern, leidet der Vertrieb. Reine Technikteams vergessen gerne die Zahlenseite oder eine einfache Benutzeroberfläche, die jeder versteht. Und BWLer allein haben die Welt auch noch nicht verändert (glauben wir zumindest).
Das wichtigste für jeden Start-Up Gründer ist also die ständige Reflektion und die damit einhergehende Anpassung und Weiterentwicklung.
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